— Endstelle gesucht! —

erstellt: 15.01.2023  –   update:
Name Henry
Rasse Dobermann
Geschlecht Rüde – nicht kastriert
Geboren 2017
Farbe schwarz/rot
Verträglichkeit mit Hunden s. Text
Verträglichkeit mit Katzen nein
Verträglichkeit mit Kindern nein
Aufenthaltsort Tierheim Cappel in Marburg

HENRY

Henry kam aufgrund eines Todesfalls zu uns. Die Situation war sehr tragisch – Henry und sein totes Herrchen waren vier Wochen im kleinen Haus unentdeckt gewesen … Die Polizei brachte den völlig verunsicherten Dobermann schließlich zu uns ins Tierheim.

Zu dieser traumatischen Situation kommt eine furchtbar traurige Vorgeschichte: Als Welpe war er mit serbischem Chip und bulgarischem Pass nach Spanien gebracht worden um an Rute und Ohren kupiert zu werden. In Spanien wurde ihm diese Operation für einen Zeitpunkt „zertifiziert“, an dem er erst acht Wochen und damit definitiv nicht reisefähig (allein aufgrund des mangelnden Tollwutschutzes) gewesen wäre. Es wurde dabei angegeben, er sei in Spanien geboren worden…

Henry wurde von dort nach Deutschland und dann über einen Privatverkauf an seinen nun verstorbenen Besitzer gebracht, als Gesellschaft in der Einsamkeit. Dort verließ er wohl so gut wie nie das kleine Grundstück ohne Garten oder das Haus. Da es sich wohl leider um einen Messi-Haushalt handelte, kam nur äußerst selten Besuch und der Kontakt zur Außenwelt war sehr eingeschränkt. Henry hat dadurch, obwohl er zunächst aus tierschutzwidrigen Gründen so weit kreuz und quer durch Europa gekarrt worden war, kaum etwas gesehen, kein Gras unter den Pfoten gespürt, nichts erlebt. In seiner reizarmen Umgebung hat er sich draußen, wenn überhaupt, in einem sehr kleinen, vollgestellten Hof an einer 5-Meter-Leine bewegen können, im Haus selbst gab es für ihn so gut wie keinen Bewegungsraum.

Natürlich hat all das Spuren hinterlassen, sowohl seelischer als auch körperlicher Art.

Henry ist ein freundlicher Hund, dabei aber natürlich unsicher und schnell überfordert. Er begegnet Neuem mit Vorsicht, fremden Menschen teils auch durchaus misstrauisch, und scheint ständig nur Fragezeichen in den Augen stehen zu haben: Was passiert hier? Wo bin ich? Was geschieht mit mir?

Er geht sehr positiv auf Zuwendung ein, zeigt sich dann sehr menschenbezogen und verschmust, liebt seine Bezugspersonen sehr und orientiert sich auch an ihnen. Henry benötigt aber unbedingt Zeit und Ruhe um neues Vertrauen fassen und sich an alles Neue gewöhnen zu können sowie ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Hier benötigt er Menschen, die Ruhe ausstrahlen und ihn mit Situationen nicht alleine lassen. Rassetypisch ist er ohnehin sehr sensibel, dies wird durch seine Vergangenheit noch gesteigert.

Gesundheitlich hat vor allem Henrys Hüfte und Rücken und seine Muskulatur darunter gelitten, dass er fast keine Bewegung bekommen hat. Die Muskulatur ist unterentwickelt, hier muss langsam ein Aufbau stattfinden. Eine Röntgenuntersuchung steht noch aus, aber Henry läuft sehr unrund, wölbt den Rücken und hat keine gute Stabilität in der Hüfte. Ein Blutbild war unauffällig.

Mit anderen Hunden hatte er bisher wohl kaum Kontakt und kann nur auf sehr wenig Erfahrung zurückgreifen. Generell zeigt er sich hier mit Hündinnen recht unaufgeregt, wir würden aber eher nach einem Einzelplatz für ihn suchen. Im Zuhause sollten keine Kleintiere oder Katzen und keine Kinder sein.

An der Leine ist Henry unruhig, schnell überfordert – wodurch es zu Stressverhalten wie „Kreiseln“, plötzlichem Bellen usw. kommt – und völlig unerfahren. Er benötigt Menschen, die ihn souverän anleiten, in kleinen Schritten mit ihm arbeiten und ihm treu zur Seite stehen. Henry zeigt sich so aufmerksam und menschenbezogen, dass entsprechendes Training mit ihm durchaus vielversprechend wäre.

Wir suchen für den armen Schatz, der so viel Unglück hatte, ein hundeerfahrenes, geduldiges und unaufgeregtes Zuhause mit übersichtlichen Strukturen, das feinfühlig mit ihm umgeht und ihn nicht mit Eindrücken überfrachtet, ihn aber „an der Pfote nimmt“ und ihm die schönen Zeiten des Lebens und der Welt zeigt!

Die Beschreibung gibt nur wieder, wie sich das Tier zurzeit im Tierheim verhält. Es kann gut sein, dass sich das Tier im neuen zu Hause durch Sie und Ihre Erziehung anders gibt!

KONTAKT

Tierheim Cappel in Marburg
Bahnhaus 7
35043 Marburg

Telefon: 06421 46792
Fax: 06421 953137

E-Mail: tierheim@marburg.de